In den letzten Tagen habe ich alle Völker ausgewintert.
Alle 15 wurden auf eine Zarge mit Brutwaben begrenzt, tote Bienen, Schimmel, Wachs- und Pollenabfall, der ganze „Wintermüll“ wurde sorgfältig aus den Beuten entfernt.
Das fanden nicht alle Bienen gut und es hat mir, trotz Hut und Schleier, ein paar Stiche eingebracht.
Aber im großen und Ganzen waren die Tiere für so einen enormen Eingriff in ihr Umfeld – ihr Heim – wirklich sehr friedlich.
Ein paar Königinnen habe ich gesehen, 2 vom letzten Jahr erkannt, gefangen und mit roter Farbe (die Jahresfarbe für 2018) gezeichnet.
Die überschüssigen Futterwaben wurden entnommen damit später im Honig kein Zuckerwasser / Winterfutter eingemischt wird.
Die Völker im Aussenstand Grießau sind weiter und größer als die in Hägerau. 20 Km scheinen klimatisch sehr viel auszumachen, es ist alles viel Grüner und es gibt dort mehr Blüten.
Die Grießau-Völker finden schon genug Futter, tragen Nektar ein und sind kurz davor in Schwarmstimmung zu kommen. Um das zu verhindern werden dann Brutwaben-Ableger gemacht. Aber dazu später mehr.
Da ich im Herbst sehr großzügig eingefüttert hatte, habe ich jetzt ca 150 volle Futterwaben. Ungefähr 20 – 30 davon werde ich für die Ableger brauchen, der Rest macht Arbeit…
Weil ich die leeren Waben dringend für die Honigräume benötige werde ich heute die überschüssigen Futterwaben schleudern.
So bekomme ich saubere Waben und ein sehr gutes Futter für den nächsten Winter! Das Zuckerwasser wird beim Einlagern mit Enzymen versetzt und damit in so ne Art „Futterhonig“ verwandelt.
Wenn ich das geschleuderte Futter bis zum Herbst einfriere, werden beim Verfüttern und dem erneuten Einlagern erneut Enzyme zugesetzt und das Futter wird noch nahrhafter und bekömmlicher für die Winterbienen!
Kaputte, schimmelige und die Waben aus den beiden wegen Futterabriss im Februar eingegangenen Völkern werde ich einschmelzen.
Auch zur „Wachsarbeit“ erstelle ich einen extra Beitrag mit Fotos.
Im Beitrag habe ich etwas vergessen:
Meine liebe Cousine Barbara hat mir zu Weihnachten eine Imkerpfeife geschenkt!
– An dieser Stelle nochmal vielen Dank dafür! –
Da ich mir bei der Arbeit an den Bienen Zeit für jedes einzelne Volk nehme hat sich die Imkerpfeife bestens bewährt!
Nicht nur das ich jetzt jederzeit immer schnell genügend dichten Rauch zur Verfügung habe, ich kann viel effektiver arbeiten weil ich eine Hand frei habe…
(…wer mich kennt und weiß das ich eh nur einen Arm habe mag gerne über die Formulierung des vorherigen Satzes schmunzeln!)
Wie auch immer, die Pfeife ist ein richtiger Hit! Ich werde künftig fast nur noch damit arbeiten, die Smoker (auch mein bisheriger Favorit, der mit dem elektrischen Gebläse) werden nur noch sporadisch eingesetzt.
Lieber Micha,
wie schön, dass die Pfeife hilfreich ist. Ich freue mich auf den nächsten Besuch bei Dir im Lechtal und auf Deinen wirklich köstlichen Honig. Interessant wäre es noch zu wissen, wozu genau denn eine Imkerpfeife benutzt wird.
Herzliche Grüße aus dem Rheinland,
Deine Barbara
die pfeife braucht der imker um sich schneller anzutörnen damit er eventuelle stiche nicht so doll spührt…
NEIN!!!, …das war spass!
die pfeife erzeugt auf kommando rauchstösse, also kleinere rauchschwaden nach bedarf.
für die bienen gibt es nur 2 GAUs.
der eine ist ein bär, der andere ist das feuer.
wenn ich ein bienenvolk öffne und zuerst einen rauchstoss hineingebe denken die es brennt.
sie lassen dann von allen aktuellen tätigkeiten ab und bereiten sich (tatsächlich diszipliniert!) auf eine eventuelle evakuierung vor.
ihre wichtigsten besitztümer sind die brut und das futter. weil sie bei feuer die brut nicht retten können, gehen sie zum futter und nehmen pro biene einen 3 tage vorrat auf um diesen zu retten.
wenns weiter raucht oder sie flammen sehen schwärmen sie und nehmen möglichst viel futter mit.
wenn der rauch plötzlich weniger wird, lagern sie das futter wieder ein und machen weiter was sie vorher machen wollten…
ich benutz den rauch also um die bienen abzulenken und so ruhig zu halten…